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Kinderorthopädie
Die Früherkennung und Prophylaxe von Erkrankungen des Haltungs- und Bewegungsapparates stellt insbesondere im Kindes- und Jugendalter eine wichtige orthopädische Aufgabe dar. Gerade Fehlbildungen, die zunächst keine Beschwerden verursachen, müssen frühzeitig erkannt und therapiert werden, um unbeherrschbaren Schäden vorzubeugen. Hierbei kann die Orthopädische Fachklinik Schwarzach in enger Zusammenarbeit mit niedergelassenen orthopädischen Kollegen beraten und effektiv behandeln.
Bestes Beispiel ist die Fehlanlage am Hüftgelenk, die so genannte Hüftdysplasie oder noch schlechter die angeborene Ausrenkung des Hüftgelenkes (Hüftluxation). Mit Hilfe der Säuglingssonographie, die 1996 in das Neugeborenen-Screening-Programm (U3) aufgenommen wurde, können diese Fehlbildungen vom niedergelassenen Pädiater oder Orthopäden frühzeitig erkannt und in der Regel mit Hilfe von Spreizschienen therapiert werden. Nur wenige Säuglinge benötigen einen meist in Narkose angelegten Gips, eine Operation mit offener Einrenkung der Hüfte oder eine knöcherne Umstellungsoperation am Becken oder Oberschenkel.
Auch angeborene Fehlstellungen der Füße können in der Regel ambulant durch spezielle Gipsredressionstechniken therapiert werden. Wird in ausgewählten Fällen einer Operation notwendig, so kann diese in der Orthopädischen Fachklinik Schwarzach durch den Kinderorthopäden nach dem neusten Standard durchgeführt werden.
Die kindgerechte Versorgung unserer jungen Patienten liegt uns dabei besonders am Herzen. Starre Besuchszeiten für unsere jungen Patienten sind nicht einzuhalten, ein Besuch durch Angehörige oder Freunde ist praktisch „rund um die Uhr“ möglich. Besonders für Säuglinge und Kleinkinder können wir die Mitaufnahme von Mutter oder Vater anbieten.
Weitgehend unbekannt ist immer noch die Entstehung des „Morbus Perthes“ durch teilweises Absterben des Hüftkopfes mit nachfolgender Deformierung und damit einer drohenden frühzeitigen Arthrose des Hüftgelenkes. In enger Zusammenarbeit mit niedergelassenen Orthopäden und der an der Klinik angesiedelten orthopädischen Werkstätte wird konservativ durch Entlastung, Physiotherapie und evt. speziellen Schienen die Krankheit behandelt. Gelingt dies nicht, muss frühzeitig eine operative Umstellung im Bereich des Schenkelhalses und/oder des Beckens in der kinderorthopädischen Abteilung der Orthopädischen Fachklinik Schwarzach durchgeführt werden. Wie bei den meisten kinderorthopädischen Eingriffen ist eine enge Verzahnung der ambulanten und stationären Behandlung erforderlich, um einen optimalen Zeitpunkt für die operative Therapie zu bestimmen.
Zu den notfallmäßigen operativen Eingriffen gehört der Hüftkopfkappenabrutsch (Epiphyseolysis capitis femoris) bei Jugendlichen als Folge der Auflockerung der Wachstumsfuge in Folge meist hormoneller Störungen. Diese Erkrankung wird heute teilweise immer noch zu spät erkannt, da sie häufig lediglich Knie- statt Hüftschmerzen verursacht. Die operative Stabilisierung erfolgt entweder durch Drähte oder durch spezielle Schrauben, wie sie auch an der Orthopädischen Fachklinik Schwarzach verwendet werden. Bei starkem Abrutsch ist die Therapie entsprechend aufwändiger.
Das Gebiet der Kinderorthopädie umfasst auch seltenere angeborene und erworbene Fehlbildungen an Armen oder Beinen, wie überzählige Finger und Zehen, Beinverkürzung oder –fehlstellung. So werden an der Orthopädischen Fachklinik minimalinvasive Operationen (z.B. perkutane Epiphysiodese nach Canale, d.h. gezielte Wachstumslenkung durch teilweises Veröden der Wachstumsfugen) durchgeführt, um aufwändige Verfahren zur Gliedmaßenkorrektur (z.B. mit Hilfe äußerer Fixateure) möglichst zu vermeiden.
Wichtig ist uns, dass Kinder mit Fehlstellungen rechtzeitig vorgestellt werden, um mit möglichst kleinen Eingriffen (wenn nötig) einen maximalen Erfolg zu erhalten.